Wachtelfutter - Warum?

Warum brauchen Wachteln denn eigentlich Wachtelfutter? Obwohl es doch eigentlich nur Mini-Hühner sind?
Falsch! Wachteln sind bedeutend anspruchsvoller als Hühner und können chronische Mangelzustände bekommen, wenn sie mit dem falschen Futter gefüttert werden. 

Warum es wichtig ist, dass Du Wachteln wirklich Wachtelfutter fütterst.

Jeden Tag erreichen mich Anfragen, was Ihr am besten den Wachteln füttern könnt. Häufig ist auch die Frage, ob Ihr Wachteln nicht auch einfach Hühnerfutter geben könnt. Auch wenn Wachteln häufig gern liebevoll als Minihühnchen bezeichnet werden, so haben sie doch speziellere Ansprüche, als es Hühner haben. So bedürfen Wachteln beispielsweise mehr Calcium, mehr Rohprotein usw. 
Schaut man sich das Thema genauer an und berücksichtigt vor allem, dass Hühner in der Regel viel mehr Freigang haben, wo sie sich auch viel Futter selbst suchen, merkt man schnell, dass eigentlich auch Hühner in der alltäglichen Fütterung eine höhere Nährstoffdichte benötigen würden, als es im gängigen Hühnerfutter meist der Fall ist. 

Kurz zusammengefasst bedeutet das, dass man Hühnern zwar problemlos Wachtelfutter geben kann, Wachteln aber mit Hühnerfutter unterversorgt sind.

Viele Mangelzustände merkt man bei Wachteln zu spät

Es kommt gelegentlich das Argument, dass "es den Wachteln doch gut gehe", trotz mangelhafter Fütterung. Aber was lässt uns davon ausgehen? Was bedeutet für uns "den Wachteln geht es gut"?
Fakt ist: Viele Mängel merken wir zu spät. Oder gar nicht. 
Zum Beispiel lösen Hühner und Wachteln bei einem Calciummangel Knochenbausteine vornehmlich aus dem Brustbein heraus, um dieses körpereigene Calciumdepot zur Deckung des Mangelzustandes zu verwenden. Dass diese Lösung zu einer nachweislichen Schwächung des Tieres führt und sogar Knochenbrüche zur Folge haben kann, ist mittlerweile erwiesen. 
Deswegen gibt es hier nur einen richtigen Ansatz: Auf Nummer sicher gehen! Und Mangelzustände gar nicht erst aufkommen lassen. 

So beugst Du Mangelzuständen bei Wachteln richtig vor:

Das richtige Hauptfutter

Die wichtigste Basis ist ein optimales, richtig mineralisiertes Hauptfutter. Ohne diese Basis funktioniert es nicht. Wer hier auf minderwertige Qualität setzt, kann das nicht durch anderen Input kompensieren. Ich persönlich verwende ausschließlich dieses Futter für meine Wachteln und Hühner. So habe ich alle optimal versorgt und habe gleichzeitig einen Antimilben-Komplex, der meine Tiere zusätzlich gegen die Rote Vogelmilbe und andere Parasiten schützt. 

Die richtigen Supplemente

Auch bei optimalem Futter ist eine passende Supplementierung sinnvoll. Denn: Der Anspruch der Wachteln ist nicht ganzjährig der gleiche.
Daher füttere ich regelmäßig natürliche Calciumquellen wie Wachtel- und Hühnerluzerne, Sesam, Grünkohl, sparsam Blattspinat, Topping Immunlöffel und Algen. Daher ist auch in meinem Hauptfutter bereits Seealgenmehl. Algen haben eine unglaublich starke Bioverfügbarkeit, genau wie die meisten pflanzlichen Calciumlieferanten. So sind die Wachteln auf natürliche Weise optimal versorgt.

Ebenfalls 2-3x jährliche führe ich eine Darmkur durch. Viele Tipps und Infos dazu findet Ihr auch hier.

Die richtigen Snacks

Naschen kann auch gesund sein. Und sollte es auch sein. Unpassende Snacks können der Gesundheit Eurer Wachteln schaden. Gesunde Snacks können genauso lecker sein und das Immunsystem der Wachteln sogar stärken.
Ich füttere prinzipiell keine Milchprodukte. Nein, auch keinen Magerquark. Nein wirklich nicht. Ja, meine Wachteln leben noch.
Auch sämtliche Backwaren oder gekochte Mittagessenrest kommen niemals zu meinen Wachteln.
Als Snacks verwende ich bekömmliches Gemüse, wie Karotten, Gartensalat und Co., Wildkräuter und Küchenkräuter und alle Snacks, die Ihr hier findet.