Die Mauser

Die Mauser, sprich die Erneuerung des Gefieders, ist für Wachteln und Hühner immer eine echte Herausforderung. Dieser Kraftakt zerrt sehr an den Reserven der Tiere. Ich möchte Euch ein paar Erfahrungen mitgeben, was sich bei mir besonders bewährt hat. 

Woran erkennt Ihr die Mauser?

Zu aller erst möchte ich darauf eingehen, woran Ihr den Beginn der Mauser bei Euren Wachteln und Hühnern erkennt. Denn: Nicht immer sind viele Federn im Stall ein Zeichen für die Mauser.
Die Mauser findet 2x im Jahr statt: im Frühling und im Herbst. Meiner Erfahrung nach ist die Mauser im Herbst bedeutend intensiver, während die im Frühjahr recht still von statten geht. Man spricht bei einem unauffälligen Verlauf der Mauser auch von einer stillen Mauser. Es gibt noch weitere Arten der Mauser:

Die Teilmauser

Bei der Teilmauser wird, wie der Name bereits sagt, nur ein Teil des Gefieders ersetzt. Die Ursachen können unterschiedlich sein. Die Teilmauser ist zum Beispiel auch häufiger vorliegend, wenn die Tiere gerade erst ihre Jungmauser hinter sich haben.

Die Vollmauser

Bei der Vollmauser werden alle Federn ersetzt. Oder zumindest annähernd alle Federn. Greifvögel beispielsweise sind hier ein gutes Beispiel. Bei Wachteln und Hühnern unterscheiden sich die Intensitäten der Mauser zum Teil sehr. Die Unterschiede können jahresbedingt und z.B. altersbedingt sein.

Der Vorgang der Mauser

Wie genau die Mauser, also der Wechsel des Gefieders stattfindet, unterscheidet sich zum Teil zwischen den einzelnen Vogelarten sehr. Da auch bei der Wachtelhaltung unterschiedliche Mauserarten auftauchen können, möchte ich die wichtigsten hier erläutern:

Die reguläre Mauser

Die normale Mauser, die im Herbst und Frühjahr stattfindet, lässt sich an Hand unterschiedlicher Faktoren erkennen.
1. Sie findet ca. im März/April und im Oktober statt. Natürlich kann das von Jahr zu Jahr leicht variieren. Auch die Helligkeit im Stall kann den Zeitraum leicht beeinflussen.
2. Wachteln und Hühner eines Stalles mausern in der Regel recht zeitgleich.
3. Die Mauser kann durchaus recht plötzlich eintreten. Man kann beobachten, dass es von heut auf morgen im Stall aussieht, wie ein geplatztes Sofakissen. Sie kann allerdings auch langsam beginnen und sich dann steigern.
4. Das Gefieder erneuert sich nach und nach. Bei einer intensiven Mauser kann es sogar zu kahlen Stellen kommen. Diese füllen sich in der Regel aber recht zügig mit neuen Federkielen.
5. Weder Wachteln noch Hühner legen in der Regel während der Mauser Eier. Meiner Beobachtung nach unterscheidet sich das Legeverhalten aber dennoch: Wachteln stellen mit der Mauser das Legen in der Regel ein und beginnen dann, vorausgesetzt sie werden mit künstlichem Licht nicht dazu gebracht, auch erst um Ostern herum wieder mit dem Legen. Viele meiner Hühner hingegen haben eine kurze Legepause während der intensivsten Phase der Mauser, beginnen dann wieder mit dem Legen und gehen erst später in ihre echte Winterpause. Ausgenommen sind hier natürlich Winterleger, wie beispielsweise Seidenhühner.
Kleiner Tipp: Wenn Ihr solche Hühnerarten (natürlich nur kleine Hühnerrassen!) mit den Wachteln zusammen haltet, könnt Ihr Eure Wachteln häufig sogar dazu begeistern, im Winter ein paar Eier zu legen. Auch das optimale Futter kann das unterstützen.

Auch wenn die Wachteln und Hühner während der Mauser gerupft aussehen können, sollte der Gemütszustand immer aufgeweckt und fit sein! Darauf muss besonders sensibel geachtet werden, da die Mauser eine intensive Leistungsphase ist und dadurch auch Würmer und Kokzidien sich potenziell schneller vermehren können. Wenn das der Fall ist, könnt Ihr oft Durchfall, ein aufgeplustertes Gefieder und ein zurückgezogeneres Verhalten beobachten. Wenn Ihr Euch nicht sicher seid, könnt Ihr auch eine Kotprobe einschicken oder durch Euren Tierarzt einschicken lassen.

Die Schreckmauser oder Schockmauser

Diese Art der Mauser könnt Ihr bei Zierwachteln beobachten. Wer eine Blauschuppenwachtel beispielsweise einfangen möchte, kann schnell mal nur den Schwanz in der Hand haben. Das ist die sog. Schockmauser. Dieser Mechanismus dient der Feindabwehr. Und ein Maul voller Federn mögen die meisten Fressfeinde nicht besonders gern. Der abgeworfene Schwanz wächst in der Regel recht zügig wieder nach und nicht erst mit der nächsten regulären Mauser.

Die Stockmauser

Die Stockmauser ist eine Mauser, die durch Faktoren ins Stocken geraten ist. Daher auch der Name. Hier können hormonelle Störungen, Stress oder auch Mangelerscheinungen vorliegen. Die Mauser wird dadurch nicht ordnungsgemäß abgeschlossen. Sollten ein solches Bild bei Euren Wachteln eintreten, solltet Ihr Stress und die optimale Nährstoffversorgung als erstes prüfen. Meist liegt es bei Legewachteln an einer ungenügenden Fütterung.

Wie unterstütze ich meine Wachteln und Hühner in der Mauser?

Optimales Futter

Das richtige, optimale Futter ist natürlich immer wichtig und nicht nur während der Mauser. Aber hier achte ich besonders darauf, dass auch viele Kräuter enthalten sind, um die Wachteln und Hühner einfach so gut wie möglich unterstützen zu können. Meine Wachteln und Hühner bekommen das Kräuterkorn.

Gesunde Snacks

Mit den richtigen Snacks kann man lecker und gesund perfekt kombinieren. Ich achte besonders auf tierische Proteine, Kräuter, Algen und natürlich immer auf genug Immunsystem-Stärkung. Wenn meiner Tiere zu dünn werden, unterstütze ich sie außerdem mit leckeren Rezepten. So kombiniere ich eine wertvolle Energiebombe mit extra Abwehrpower.

Richtige Futterergänzungen

Besonders die Futterergänzungen müssen immer zu der individuellen Situation passen. Während der Mauser achte ich auf mehr Stellen, an denen ich ihnen diese anbiete. Ob in separaten Spendern oder häufiger in leckeren Rezepten hängt dabei oft davon ab, wieviel Zeit ich habe.