Die richtige Wachtel- & Hühnerfütterung im Sommer

Der Sommer ist für unsere Wachteln und Hühner eine super stressige Zeit. Legeperiode, Hitze, Temperaturschwankungen, Ekto- und Endoparasiten... Ich möchte Euch daher zeigen, auf was ich gerade jetzt am meisten achte.

Das richtige Grundfutter

Das richtige Haupt- bzw. Grundfutter soll und muss natürlich immer die Basis darstellen. Ob Ihr hier auf Bioniveau arbeiten möchtet oder Euch für besonders naturnahe Alternativen entscheidet, ist natürlich Geschmackssache. Ich persönlich füttere ganzjährig das Kräuterkorn mit natürlichem Komplex gegen Milben. Zusätzlich kombiniere ich das mit frischen Wildkräutern, Leckereien aus dem Garten, tierischen Snacks und den Warmen Näpfchen, die jetzt im Sommer auch als Kaltschale eine leckere und gesunde Bereicherung für die Wachteln und Hühnern sind. Durch die kleine Pelletgröße und die optimale Mineralisierung kann ich das Kräuterkorn perfekt meinen Wachteln, Zwerghühnern und Hühnern füttern. 

Besonders da die Hühner und Wachteln jetzt im Sommer viel mehr Futter aus der Natur aufnehmen können, empfehle ich Euch bei dem Futter was Ihr anbietet auf starke Qualität zu setzen. Schlichte Körnermischungen und Co lasse ich im Sommer gänzlich weg. Die einzige Ausnahme gibt es, wenn ich etwas Keimfutter ansetze. Denn der Keimprozess erhöht die Wertigkeit und die Bioverfügbarkeit der Körner stark. 
Zum Vergleich: Im Winter frisst ein normales Huhn ca. 100g Futter pro Tag. Ein Zwerghuhn ca. 70g. Die Werte beziehen sich natürlich nicht auf Frischfutterkomponenten, sondern ausschließlich auf Hühnerfutter und sind Erfahrungswerte. Im Sommer halbiert sich bei entsprechendem Futterangebot in der Natur diese Menge. (Kleine Anmerkung an dieser Stelle: Das gilt natürlich nur, wenn die Hühner auch eine entsprechend begrünte Fläche zur Verfügung haben.) Wenn ich nun diese verbleibende geringe Menge mit Futter fülle, was nicht gänzlich den Bedürfnissen entspricht, begeben sich die Hühner schnell in den defizitären Bereich: Es treten Mängel auf. Entsprechend zeitversetzt dann die ersten Mangelerscheinungen. 
Zusätzlich arbeite ich täglich mit wertvollen Ergänzungen wie den Toppings Blütenlöffel (lieb's auch gegen Milben und andere Ektoparasiten), Vitallöffel (bekommen tatsächlich fast alle Tiere hier täglich... Ob Wachtel, Huhn, Hund, Pferd, Ente...) und Immunlöffel (same wie beim Vitallöffel).

Welche Herausforderungen haben Eure Wachteln und Hühner gerade jetzt?

Viele lieben den Sommer. Das tun auch die Wachteln und Hühner, denn alle Hühnervögel lieben ein warmes und trockenes Klima und sind froh, wenn Dauerregen, Wind und Frost vorbei sind. Aber der Sommer hat auch viele Herausforderungen, bei den die Wachteln und Hühner durch die richtige Fütterung unterstützt werden sollten.

Legeperiode

Grob gesagt geht die Legeperiode um Ostern herum los und dauert bis in den Herbst hinein. Tiere, die so viele Eier legen, wie es unsere Wachteln und Hühner tun, brauchen dabei unbedingt genügend Unterstützung. Sonst mergeln sie aus.

Endo- und Ektoparasiten

Milben & Federlinge, aber auch Würmer & Kokzidien lieben den Sommer genau wie wir. Denn dann können sie sich optimal verbreiten. Die optimale Basis sind dabei geschwächte Tiere. Daher müsst Ihr hier doppelt agieren: immunsystemstärkend und präventiv gegen die Parasiten selbst.

Temperaturschwankungen

Die Sommer, wie man sie früher kannte werden immer seltener. Dafür haben wir immer häufiger extreme Wettersituationen. Egal ob Hagel im Juni, ein Kälteeinbruch, eine Hitzewelle, Dauerregen oder Sturm: Das Wetter als abiotischer Faktor im Lebensraum Eurer Wachteln und Hühner kann den Tieren ganz schön zusetzen.

Wie aber nun genau füttern?

Die optimale Basis habe ich oben bereits aufgeführt. Nun kommen wir zu den Feinheiten, auf die es aber ankommt.
Ich persönlich mache 2 bis 3x im Jahr eine Darmkur. Damit stärke ich das Immunsystem und wirke präventiv und aktiv gegen Endoparasiten. Wer meine Rezepte haben möchte, kann gerne bei Insta oder Facebook vorbeischauen. Ich teile sie regelmäßig gerne mit Euch.
Meine Hühner haben einen Außenbereich, der viele Wildkräuter enthält, was sie auch gerne annehmen. Den Wachteln bringe ich diese Vielfalt in die Voliere. Entweder kleingehackt oder einfach als Strauß gebunden. Letzteres geht schnell und ist gleichzeitig eine tolle Beschäftigung.
Bitte werft die Kräuter niemals einfach lose zu Euren Wachteln hinein.
Wildkräuter bekommen meine Wachteln und Hühner täglich. Wenn ich mal ausnahmsweise keine Zeit habe, gibt es ersatzweise einen Löffel mehr vom Vitallöffel
Bei Wildkräutern gilt: Klasse statt Masse! Für eine mittelgroße Wachtelgruppe von bis zu 20 Tieren genügt eine gute Hand voll. 
Kleingehackt kombiniere ich die Wildkräuter gerne mit Hirse, dem Atemlöffel, Immunlöffel und ein paar Hermetialarven oder Mehlwürmern. Ein gutes Öl sollte natürlich immer dazugegeben werden.
Und ganz wichtig: Ein Grit muss natürlich immer zur Verfügung stehen.

Und sonst so im Wachtel- & Hühnerfutternapf?

Obst brauchen Eure Wachteln und Hühner generell nicht. Selbiges gilt für Milchprodukte. Ich weiß, es gibt durchaus Meinungen, die das anders sehen. Was auch okay ist. Meine Fütterung ist dabei sehr naturnah und ich habe recht selten ein melkendes Huhn erwischt, wie es sich seinen täglich Quark holt. ;)