Fressfeinde erkennen

Der Verlust von Wachteln oder Hühnern durch Fressfeinde ist immer genauso bedauerlich wie schmerzlich. Es steckt so viel Zeit, Liebe und natürlich auch Geld in der Aufzucht und der qualitativ hochwertigen Versorgung. Das wichtigste ist dann: Daraus lernen! Den eigenen Fehler korrigieren und so die anderen Tiere schützen.

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Jeder Fressfeind hinterlässt Spuren

Egal wer unsere Wachteln oder auch Hühner vernaschen möchte oder schon vernascht hat: Derjenige hinterlässt Spuren. Diese gilt es richtig zu deuten, um zu erkennen, wer hier aktiv war. Denn nur wenn wir wissen, mit wem wir es zu tun haben, wissen wir, wie wir unsere Tiere schützen können.

Jeder Fressfeind von Wachteln und Hühnern ist einzigartig

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Füchse

Jeder, der Wachteln oder Hühner hält, wird früher oder später Besuch von einem Fuchs bekommen. Füchse sind Kulturfolger und somit mittlerweile sogar in der Londoner Innenstadt heimisch. Sie sind schlau und hartnäckig, aber auch gut berechenbar.

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Greif- und Raubvögel

Es gibt eigentlich eine überschaubare Anzahl an Vögeln, die tatsächlich gefährlich sind für Hühner. Hauptsächlich Habichte und Krähen sind hier nennenswert. Für Wachteln spielen sie in der Regel keine Rolle, da Wachteln ohnehin geschützt in z.B. einer Voliere leben sollten. 

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Ratten & Mäuse

Ratten und auch Mäuse werden häufig als Fressfeinde unterschätzt. Und doch sind sie sehr relevant! Was ich selbst bereits erfahren durfte. In nur einer Nacht wurden in einer Voliere 90% der Wachteln verschleppt und gefressen.

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Steinmarder

Der Steinmarder ist mit der Ratte zusammen wohl der schwierigste Fressfeind. Er passt durch kleinste Löcher und Ritzen, hat messerscharfe Zähne und kann sehr ausdauernd sein. Marder verfallen schnell in einen Blutrausch, wobei sie den kompletten Bestand töten können.

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Baummarder

Vor Baummardern brauchen wir keine Angst haben. Während der Steinmarder ein Kulturfolger ist, ist der Baummarder ein Kulturflüchter und möchte in der Regel weder mit Menschen, noch mit deren Tierzeug etwas zu tun haben. Baummarder sind nur selten zu sehen.

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Iltis

Wenn ein Iltis bei den Wachteln oder Hühnern war, erkennt Ihr das sofort. Denn der Iltis ist ein sogenannter Lebendkonservierer. Bedeutet: Er macht seine Beute nur fluchtunfähig, tötet sie aber nicht. Dafür kommt er immer wieder und holt sich seine leichte, konservierte Beute.

Der Fressfeind war da - Aber wer war es?

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Fußspuren - der Fingerabdruck 

Ein sauberer Fußabdruck ist sehr wertvoll und kann Euch sehr schnell verraten, welcher Fressfeind bei Euren Wachteln oder Hühnern war. Wer dafür keinen geeigneten Boden hat, dem empfehle ich zumindest um die Ställe und Volieren einen solchen zu machen. Es erspart Euch evtl. sehr viel! Denn die meisten Fressfeinde erkunden bevor sie zuschlagen. 
Wichtig: Wenn Ihr jemand anderen um Hilfe bitten möchtet und ein Foto der Spuren macht, legt immer einen Gegenstand mit ins Bild, der die Größe zeigen kann. Ein Maßband, ein Strichholz oder Notfalls auch ein Finger.

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Schaut Euch die Federn an!

Eure Wachteln und Hühner sind weg, aber die Federn sind noch da? Super! Denn damit könnt Ihr schon eingrenzen, welcher Fressfeind da war. 
Rechts im Bild: Greifvögel oder Krähen rupfen ihre Beute. Der Federkiel ist intakt.
Links im Bild: Füchse, Marder und Co. kauen die Federn ab. Der Federkiel sieht zerkaut aus.

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Liege- oder Lauerstellen

Fressfeinde haben oft weniger Stress, als man denkt. Unser letzter Fuchs hat sich sogar neben unseren Hühnern vor dem Regen geschützt. Haltet Ausschau nach solchen Stellen. Sie sagen Euch viel über den Charakter und die Größe des Räubers. Und darüber, wie gut er Euch und Eure Tiere kennt! Denn viele Fressfeinde kennen und beobachten Euch besser, als Ihr denkt.

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Tote Tiere richtig lesen 

Eure Wachteln und Hühner lassen Euch immer noch eine Botschaft da. Ihr müsst sie nur verstehen... Sind die Opfer noch da? Sind sie weg? Liegen Federn herum? Fehlen evtl. nur die Köpfe? Sind sie von innen ausgehöhlt? 
Marder beispielsweise entfernen gern der Köpfe und trinken das Blut ihrer Beute aus. Füchse möchten ihre Beute immer wegbringen. Insbesondere Fehen oder Rüden, die Junge zu versorgen haben. Ratten schleppen kleine Beutetiere gern weg. Größere höhlen sie gern aus. Iltisse machen die oben beschriebene Lebendkonservierung.

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Fuchs und Co. als Feind?

Der Deutsche isst im Laufe seines Lebens 945 Hühner. Ach und 4 komplette Kühe und Kälber, 4 komplette Schafe, 12 Gänse sowie 37 Enten, 46 Truthähne und 46 Schweine. Ein Fuchs hat Hunger. So wie wir. Ein Fehe möchte ihren Nachwuchs versorgen. So wie wir.

Über den Tellerrand hinaus...

Natürlich ärgere ich mich ooooooooooooohne Ende, wenn Fuchs, Marder, Ratte oder sonst wer eines meiner Tiere getötet hat. Aber wie sieht die Situation aus, wenn die Wut weniger geworden ist? Wir Menschen essen Unmengen Fleisch. Füchse verzehren, obwohl sie Carnivoren, also Fleischfresser sind, neben Fleisch auch Beeren, Regenwürmer und Co. Ein durchschnittlicher Mensch benötigt 2000kcal pro Tag. Ein Fuchs 600kcal, wobei er auch längere Zeit mit nur 50kcal pro Tag auskommen kann. 
Füchse sind intelligente Lebewesen und von ihnen ist ebenfalls der sogenannte Schwelleneffekt bekannt. Das bedeutet: Füchse passen ihr Nahrungsspektrum den Beutetieren an, die es häufiger gibt. 
Aber: Füchse sind ebenfalls Nahrungsopportunisten. Das bedeutet, dass sie mit so wenig Aufwand wie möglich an ihr Abendbrot kommen möchten. Eine Voliere oder ein Stall voller Lebendbuffet kommt da genau richtig. Weiß ein Fuchs einmal, wo er einen solchen findet, wird er das auch nicht mehr vergessen. Und es wahrscheinlich auch noch seinem Nachwuchs weitergeben.
Hier hilft letztendlich nur eines: Die Wachteln und Hühner sicher unterbringen und einen Weg finden, miteinander zu leben. Natürlich gibt es Fälle, in denen man anderweitig aktiv werden muss, da die Predatoren sonst den Bestand gefährden. Hier steht Euch der zuständige Jäger bestimmt gerne beratend zur Seite. 

Ein Beispiel aus der Praxis

Leider hatten wir auch bei unseren Enten einmal "Besuch"... Und haben dabei grausame Hinterlassenschaften gefunden.

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